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"...Die Sängerinnen und Sänger formierten sich vor dem Altar zum Halbkreis, einige knieten. Auf diese Weise wurden dem sehr sauber intonierten "Gebet nach dem Kanon" des estnischen Komponisten Arvo Pärt weitere Dimensionen hinzugefügt. Das in Kirchenslawisch gesungene Stück, dessen im Programmheft mitgegeben Übersetzung ein leidenschaftliches Gebet um echte Reue und Erlösung offenbarte, wurde so zu einem intensiven Erlebnis, dass das Publikum vom bloßen Zuhören auch zu eigenen Überlegungen auffordern sollte. ...
Die "Messa" von Monteverdi lenkte die Aufmerksamkeit des Publikums vollends zu der Fage nach dem Unterschied zwischen Gottesdienst und Konzert.
Beim Kyrie begab sich der Chor ganz in den Ostteil der Kirche und schloss das Gitter hinter sich. Dadurch entstand der Eindruck, Beobachter eines in sich geschlossenen Systems von zelebrierenden Klosterbrüdern und -schwestern zu sein. Im regungslos verharrenden Publikum schien eine Faszination zu entstehen, der auch die große räumliche Distanz nichts anhaben konnte. Dynamisch, innig und wunderschön sang der Chor auch die übrigen Messteile, wobei jeweils der Standort gewechselt wurde. Mal kamen die Kläge aus der kleinen Südkapelle, mal aus einem Kreis um den Altar. Vom Eindruck einer mittelalterlichen Messe leitete das Saxofon mit jazzigen Tönen zur Gegenwart zurück. ..."
Dr. Gabriele Böhm, Reutlinger Generalanzeiger

 

"Sie zogen singend in die Kirche ein, singend zogen sie wieder aus — die Sängerinnen und Sänger des Kammerchores concerto vocale stuttgart unter Leitung von Bezirkskantorin Mirjam Scheider, immer begleitet von den Saxophonklängen Rainer Fox'. Unter dem Titel „Frieden — Messa da pacem Domine" wurde der Teilnehmerschar ein großartiges Konzert am Donnerstagabend geboten, in dem die „Messa a quattro voci da cappella" von Claudio Monteverdi eingerahmt wurde von zwei Kompositionen Arvo Pärts: „Gebet nach dem Kanon" und „Da pacem Domine". Letzteres deshalb, weil Monteverdis Messe erstaunlicherweise nicht mit dem Friedensgruß, sondern mit dem „Miserere nobis", also quasi textlich unvollendet, zu Ende geht. Da lag es nahe, ein dazu passendes „Dona" anzuschließen, und die Musik von Pärt eignet sich dafür kongenial. Die einzelnen Kompositionen wurden verbunden durch improvisierten Chorgesang mit Saxophonklängen beziehungsweise Saxophon-Solo-lmprovisationen, die sich wunderbar einfügten in den großartigen Kirchenraum der Amanduskirche.
Doch damit nicht genug: Der Musik wurde mit szenischen Gestaltungselementen eine weitere Dimension hinzugefügt. Dem musikalischen Gegensatz von Komposition und Improvisation entsprachen dabei weitere Gegensatzpaar, die ihre Darstellung fanden: Gruppe und Individuum, Nähe und Distanz, Bewegung und Stillstand, Freiheit und Struktur. Der Chor sang mal vor dem Altar, mal weit weg in Chorraum oder Seitenschiff, mal dem Publikum zu-, mal ihm abgewandt. Die abwechslungsreiche Choreographie (Philipp Schulz) wirkte dabei nie die Musik störend, sondern sie unterstreichend, vermittelnd, dienend, und hat sich so wunderbar eingefügt in die Gesamtkomposition dieser Aufführung - wahrlich ein Konzert für Leib, Seele und Geist." ...
Michael Benedict Bender, Württ. Blätter für Kirchenmusik

 

"Einen sowohl optisch als auch akustisch einwandfreien Auftritt legte „concerto vocale stuttgart“ am späten Sonntag in der Stiftskirche hin. Anhaltender Applaus entlockt dem Stuttgarter Kammerchor eine Zugabe."
Gäubote

 

"Ein kompaktes, aber umso erleseneres Programm brachte der Kammerchor Concerto vocale Stuttgart in der Motette zum Palmsonntag mit. Bei zwei doppelchörigen Motetten aus Heinrich Schütz’ „Psalmen Davids“ mit Basso Continuo (Ulrich Schneider, Cello; Bertram Rein, Kontrabass; Hermann Trefz, Truhenorgel) setzte sich das tragfähige Instrumentalfundament schön kraftvoll in den Chorfarben fort." 
Tübinger Tagblatt

 

"Eine besondere Stärke des Concerto vocale liegt in seinem treffenden Textausdruck…
... die ausdrucksstarken Textmomente, wenn etwa bei „dum emisit spiritum“ („als er aufgab seinen Geist“) ein überirdischer Hauch durch den Klang zu gehen schien."
Tübinger Tagblatt